Was sind Gene?

Der Bauplan unseres Körpers

Jeder Mensch besteht aus mehreren Billionen kleiner Zellen, die zusammengesetzt das Gewebe unseres Körpers formen. In jeder einzelnen Zelle steckt ein Zellkern, in welchem sich wiederum etwa 30,000 verschiedene Gene befinden, die die verschiedensten Eigenschaften und Mechanismen unseres Körpers steuern.

So gibt es zum Beispiel Gene, die die Farbe unserer Augen bestimmen; Gene, die steuern, welche Körpergröße wir erreichen; Gene, die für die Verdauung bestimmter Nahrungsmittel zuständig sind und Gene, die für die Funktion der Nervenzellen in unserem Gehirn verantwortlich sind. Alle Gene zusammen bilden so den Bauplan unseres ganz individuellen Körpers.

Leider sind unsere Gene nicht fehlerfrei und jeder von uns trägt bestimmte Gendefekte oder Genvariationen, die wir entweder von unseren Eltern geerbt haben oder die sich zufällig gebildet haben und nun unsere Gesundheit negativ beeinflussen. Diese Genvariationen kommen sehr häufig vor und sind meist nur einfache Buchstabenänderungen im genetischen Code. Die unterschiedlichen Variationen schwächen unser Immunsystem, erhöhen unser Herzinfarktrisiko oder geben uns schlechte Augen. Natürlich trägt jeder von uns andere Variationen, was dazu führt, dass manche Menschen ein höheres Herzinfarktrisiko haben und andere z. B. Laktose nicht vertragen. Krankheiten, die in bestimmten Familien gehäuft vorkommen, sind ein gutes Beispiel dafür, dass ein individuelles Krankheitsrisiko von Familie zu Familie und von Person zu Person unterschiedlich sein kann.

Ein Chromosom enthält DNA, auf der die Gene codiert sind

Erhöhtes Krankheitsrisiko durch Gendefekte

Gendefekte können unsere Gesundheit beeinflussen, aber sie stellen in vielen Fällen keine absoluten Tatsachen dar, eine Krankheit zu bekommen, sondern lediglich ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Ob die Krankheit ausbricht, hängt von äußeren Einflüssen wie der Umwelt und dem Lebensstil ab. Verträgt eine Person zum Beispiel aufgrund eines Gendefekts keine Laktose, ist diese Person vollkommen gesund, solange sie keine Milch trinkt. Zu Beschwerden kommt es erst, wenn bestimmte Umwelteinflüsse eintreten – in diesem Fall ist das Laktosezufuhr über die Nahrung.

So ist es auch bei anderen Krankheiten. Ist zum Beispiel ein Eisenaufnahmeregulierungs-Gen defekt, erhöht dies das Eisenspeicherkrankheitsrisiko und ein vorsorgender Lebensstil ist nötig, um der Krankheit vorzubeugen und sie vielleicht ganz zu verhindern.

Gentests zur Gesundheitsvorsorge

Nun ist es mit der neuesten Technologie möglich, bestimmte Gene auf Defekte testen zu lassen, die mit Krankheiten verbunden sind. Anhand des Analyseergebnisses lässt sich dann ein Vorsorgeprogramm zusammenstellen, das Ihr persönliches Krankheitsrisiko erheblich senkt und Ihnen hilft gesund zu bleiben.

Ein gesunder Lebensstil ist natürlich generell anzustreben, weil er auch ohne Informationen über die persönlichen Risiken viele genetische Vorbelastungen neutralisieren kann. Dadurch erhalten Sie jedoch zusätzlich Informationen darüber, worauf Sie aufgrund Ihres genetischen Profils besonders achten sollten sowie Vorsorgemaßnahmen, die nicht unter die allgemeinen Richtlinien eines gesunden Lebens fallen.